Die Siebte Klasse der Mittelschule lernt das Handwerk in der IHK Deggendorf hautnah kennen

von Maxi Muster

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  Es ist der dritte Tag, den die Siebtklässler der Mittelschule Mamming-Gottfrieding auf dem Gelände der IHK Niederbayern-Oberpfalz in Deggendorf zubringen. Nach einer zweitägigen Potentialanalyse zu Beginn dieses Schuljahres, die ebenfalls hier stattgefunden hat, soll in dieser Woche im praktischen Versuch ermittelt werden, wo jede Schülerin und jeder Schüler ihr bzw. sein praktisches Talent am besten entwicklen kann.

  Fünf Felder werden täglich wechselnd vorgestellt. Neben den beiden oben genannten sind da noch: Metall, Friseur und Bau. Angeleitet werden die Schüler von echten Spezialisten, die ihnen zeigen, was sie zu leisten imstande sind. Die Schüler erwerben erste praktische Erfahrungen, wohin "die berufliche Reise" gehen könnte und in welchen Feldern es Sinn macht, sich im Folgejahr um einen Praktikumsplatz zu bemühen.

 

  Nun wieder "live" in den Mittwoch: Schneidermeisterin Margitta Kraus empfängt die zehn Jungen und zeigt das Produkt, das jeder am Ende des Tages in seinen Händen halten wird. "Herstellen einer Umhängetasche aus Stoff mit Innenverarbeitung" heißt das Thema. Eine anspruchsvolle Aufgabe, "einfach mal so" keinesfalls zu bewerkstelligen. Sagen alle! Denken alle! Es liegen nämlich nur Stofffetzen parat, alles in einem Raum voller Profi-Nähmaschinen, Bügeleisen, Scheren, Garn etc. Frau Kraus weist zunächst eindringlich auf die Sicherheitsregeln hin, schwört alle auf gutes Gelingen und Disziplin ein und legt auch gleich los.  Arbeitsschritt um Arbeitsschritt erklärt sie, greift unterstützend ein und lässt die Jungs einfach arbeiten. Natürlich treten kleinere Problemchen auf, natürlich geht nicht alles glatt, doch erstaunlicherweise bewältigen alle ihre Aufgaben und fahren um 16 Uhr stolz mit ihrer Tasche im Bus nach Hause.  Vielleicht befindet sich ja schon der nächste Karl Lagerfeld unter den Fahrgästen?!

 

  Szenenwechsel in die Schreinerwerkstatt: Tischlermeister Max Kufner instruiert neun Mädchen - auch hier: Werkzeugkunde, Sicherheit zuerst; dann macht er einen Schwenk zu den Holzarten, ehe er das herzustellende Produkt vorstellt: "CD- bzw. Serviettenständer mit Haltevorrichtung für zwei Schreibgeräte".  Sein Modell ist handschmeichlerisch und formvollendet, also auch eine schwierige Aufgabe. Eine Menge Arbeit, so etwas aus den Holzbrettern zu fertigen - da sind sich alle einig. Die Geduld und die genauen Erklärungen des Schreinermeisters sorgen jedoch dafür, dass alle ihr Ziel erreichen und ihr Werkstück mit nach Hause nehmen können.

 

  Jeder dieser fünf Tage verläuft so ähnlich, die Schüler genießen durchaus diesen lehrreichen Aufenthalt.  Das Konzept, jeden Tag eine neue Aufgabe zu finden, verhindert nicht nur  Langeweile, sondern entfacht sogar Neugier.  Kurz und gut: Diese Woche ist ein Volltreffer.  Das  Handwerk hat - wie ein altes Sprichwort besagt - "goldenen Boden und eine sichere Zukunft.