Alles klar nach Besuch der Kläranlage

von Helmar Ostermeier

Die interessierten Schüler hatten viele Fragen ;)

  Nach einer Viertelstunde beherzten Fußmarsches war die Kläranlage erreicht, wo Werner „Bodo“ Wagner, ein Bauhofmitarbeiter, die Klasse bereits erwartete und die Anlage aufsperrte. Unwesentlich später traf sogar Ludwig Meindl, der Geschäftsstellenleiter der VG Mamming-Gottfrieding,  persönlich ein, weil er es sich nicht nehmen lassen wollte, die Kinder selbst umfassend zu diesem wichtigen Thema zu informieren.

Eineinhalb Stunden sollte die Führung, Befragung, Diskussion dauern. Schnell wurde mit dem Vorurteil „Hier stinkt’s“ aufgeräumt. Allenfalls im Hochsommer und bei absoluter Windstille könne davon in Ansätzen die Rede sein, klärte Meindl die Schülergruppe auf. Ansonsten sei es so wie überall.

 Die Anlage wurde in den Jahren 1978 bis 1981 erbaut und sei ein Segen für die gesamte Verwaltungsgemeinschaft. Mehr als 88 km Kanal würden hier münden. Schnell wurden sämtliche Ortsteile Mammings und Gottfriedings in einem heimatkundlichen Exkurs ausgebreitet. Alle Kinder fanden sich wieder.

 Die Schüler hatten 13 Fragen vorbereitet, die sie bei passenden Gelegenheiten in den Vortrag einbrachten. Ihr Interesse freute die beiden Referenten und es entwickelten sich interessante Diskussionen. Mehr als 800 000 Kubikmeter Wasser werden pro Jahr hier gereinigt, alles ohne jegliche Chemie, rein biologisch. Darauf könne man stolz sein. Natürlich werde gemessen und den Messwerten Vertrauen geschenkt, doch lohne es sich auch, die Enten zu betrachten. Sie hätten einen Instinkt, ein natürliches Gefühl für sauberes, sauerstoffreiches  Wasser – und tatsächlich, zahlreiche Enten tummelten sich hier.

 Im Sommer würden sie an den Becken sogar ihren Nachwuchs großziehen. Da muss also Vieles richtig laufen, denn die Tiere lassen sich nicht überlisten.

 Auch ein berufskundlicher Aspekt wurde gestreift. Um eine Kläranlage zu betreiben, muss mindestens ein Mitarbeiter des Bauhofs die Ausbildung zum Entsorger absolviert haben., denn es handelt sich um eine äußerst vertrauensvolle Aufgabe.

 Was ins Abwasser gehört und was nicht, war auch ein Themenschwerpunkt. Hier wurde an das Verständnis der Nutzer appelliert.  Dass hier schon mal Eheringe oder teure Handys den Weg durch die Pumpwerke und Klärkanäle geschwommen sind, sorgte für große Erheiterung. Da helfe sogar ein wasserdichtes Smartphone nicht, schloss Meindl diesen Bereich.

 Abschließend gingen die Schüler noch zu den einzelnen Becken und durften erleben, wie das vollständig geklärte Wasser einen Durchblick fast bis zum Boden ermöglicht, ehe es in einem unterirdischen Kanal der Isar zugeführt wird.

 „Schmutzig rein, nach 21 Tagen völlig sauber raus“, diese Erkenntnis  werden die Kinder in Erinnerung behalten. Darauf kommt es im Grunde ja nur an.

  Mit klarem, geschärftem  Blick traten die Kinder den Rückweg zur Schule an.